Freitag, 5. August 2011

Rezension Jaron Lanier - Gadget

In seinem Buch „Gadget – Warum die Zukunft uns noch braucht“ schreibt Lanier über Urheberrechte und wer daran verdient und wer nicht - fast nichts. Ich stelle meine Rezension seines Buches als Vorspann vor meinen Texten.


REZENSION

You Are Not a Gadget ist der Titel der amerikanischen Ausgabe des Buches von Jaron Lanier. Der deutsche Titel „Gadget – Warum die Zukunft uns noch braucht“ beschreibt nicht so klar die Idee von Lanier. Übersetzt als „Du bist kein Spielzeug“ veranschaulicht das Manifest die humanistische Aussage von Lanier präziser. In dem Buch beschreibt Lanier, warum wir als Individuums uns nicht von dem Dogma der „Schwarm-Intelligenz“ und all der anderen heutigen Glaubensbekenntnisse und Dogmen im Glaubensgefüge des „kybernetischen Totalitarismus“ überrollen lassen sollten. Sein Manifest ist nicht nur eine Kritik am Web 2.0, sondern auch ein Ausblick, auf was in der Zukunft besser sein könnte.

Als einer der Pioniere der „Virtual Reality“ – von ihm stammt diese Bezeichnung – und Insider des Internets zeigt er ebenfalls die Schwächen und Fehler von Unix, Linux, MIDI, Wikipedia, Facebook, Apple und etc. auf. „Look-ins“, die willkürlich festgelegten Grenzen und Einschränkungen von Produkten und Software sind ihm ein Dorn im Auge. Negativ betrachtet er die Anonymität im Internet und glaubt keinen Augenblick daran, dass die Schwarm-Intelligenz dem Individuum überlegen ist. Die Trolle, die sich als anonyme „Meute“ mit der ihr eigenen Schwarm-Intelligenz auf ihre Opfer stürzen – sie auch in den Tot treiben, wie er an Beispielen aufzeigt – sind nur ein Punkt in der Liste der Argumente, die er gegen die Fantasien des „kybernetischen Totalitarismus“, wie beispielsweise die „Noosphäre“, aufzeigt.

Besonders faszinieren finde ich sein Kapitel über Geld und die Bezahlung von kreativen Leistungen. Statt das Kreative weiter verarmen – Ausnahmen bestätigen die Regel – zeigt er Lösungen, wie wir alle an den Bits verdienen können und nicht nur die Inhaber der Monopole – die "lords of the cloud".

Das Buch ist eine Analyse, scharf wie ein Rasiermesser, und wird manchen provozieren. Lesen sollten es alle, die mit dem Internet arbeiten, also damit Geld verdienen, wie auch jeder Nutzer der dafür Geld bezahlt und natürlich auch alle Kreativen, die ihre Arbeit kosten frei einstellen und damit eher verarmen, als genug zu verdienen, um eine Familie zu ernähren.

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